* get. 26. Sept. 1678 in Saizenay bei Salins (Jura), † 21. Juli 1742 in Besançon, Lauten- und Theorbenspieler. Vaudry, seit 1704 Rat im Parlament der Franche Comté, war als Amateur Lautenschüler von Guillaume Jacquesson und nahm später auch Lauten- und Theorbenunterricht bei R. de Visée. Er stellte eine bedeutende zweibändige hss. Anthologie mit Werken für Laute und Theorbe (Pièces de luth et de théorbe par Jacquesson, de Visée et autres [Paris 1699], F-B Ms. 279.152–279.153; Manuscrit Vaudry de Saizenay. Tablature de luth et de théorbe de divers auteurs, 1699, Einl. von Cl. Chauvel, Faks. G. 1980) zusammen, die das Repertoire der französischen Lautenmusik des 17. Jh. höchst eindrucksvoll reflektiert. Sie enthält neben einer großen Zahl anonymer Kompositionen insb. nahezu alle Visée zugeschriebenen Stücke für Laute und Theorbe sowie u. a. Werke von P. Dubut (I) und (II), Fr. Dufaut, J. Gallot (vieux Gallot de Paris) – dessen Pièces de luth (P. um 1682) vollständig kopiert sind –, D. Gaultier, N. Hotman, Ch. Mouton, G. Pinel, V. Strobel (II).