*28. Dez. 1694 in Miletín, †7. Jan. 1736 in Prag, Komponist und Minoritenpriester. Er wurde Jan getauft (nach Trolda 1916), den Namen Česlav, der jedoch nicht in den Quellen erfaßt ist, nahm er erst nach Eintritt in den Minoritenorden an. 1726 erhielt er hier den Titel Bakkalaureus »propter diversos labores prestitos«, wahrscheinlich als Bewertung seiner musikalischen Leistungen, ebenso wie den Titel magister musicae im Jahre 1735. Nach Dlabacž betrieb Vaňura die Musik an St. Jakob »durch viele Jahre«. Als Chorregent betätigte er sich höchstwahrscheinlich nicht früher als 1727/28 (nach dem Weggang von B. M. Černohorský nach Horažd’), möglicherweise auch nur in den Jahren 1734 bis 1735. Der Titel Regens chori erscheint nämlich auf dem Titelblatt von Vaňuras 1735 zum Druck vorbereiteter Offertoriensammlung Cultus latriae, während er in den Ordensquellen des Jahres 1734 Erster Organist genannt wurde. Vermutlich war in jener Zeit an St. Jakob die Funktion des Ersten Organisten mit den Pflichten des Regens chori verbunden.