* 12. Mai 1739 in Nové Nechanice, Böhmen, † 20. Aug. 1813 in Wien, Komponist, Geiger und Lehrer. Für biographische Informationen über Vanhal (die Namensform Jan Křtitel Vaňhal ist die heutige, zeitgenössisch nicht belegte Variante), der nicht in höfischen und nur für kurze Zeit während seiner Jugend in kirchlichen Diensten stand, ist man zu einem erheblichen Teil auf unsichere bzw. höchst interpretationsbedürftige und öfters widersprüchliche Nachrichten im zeitgenössischen Schrifttum angewiesen (insb. Dlabacž 1815, Burney 1773, BurneyGH, Anon. 1813).
Vanhal stammte aus einer Familie leibeigener Bauern, die Anfang des 18. Jh. seit längerem in Böhmen ansässig war (die ursprüngliche Herkunft der Vanhals aus den Niederlanden ist nicht definitiv erwiesen). Frühen Gesangs- und Instrumentalunterricht erhielt er bei lokalen Schulmeistern und Organisten, so seit etwa 1752 bei dem Schulrektor seines Geburtsorts, dem Czernohorsky-Schüler Anton Erban (der ihn im Orgelspiel unterwies), sowie im benachbarten Maršov (dort erlernte Vanhal auch die deutsche Sprache). 1752 (Dlabacž 1815) oder 1757 (Anon. 1813) wurde Vanhal Organist in Opočno, etwas später Regens chori in Hněvčeves, wo er unter Anleitung von Mathias Nowák sein Geigenspiel perfektionierte und erste Schritte auf dem Gebiet der Konzertkomposition unternahm.
1760 oder 1761 übersiedelte Vanhal...