*um 1583 in Corbény (bei Laon), †um 1644, Ort unbekannt, Lautenist und Komponist. Vermutlich kam Vallet um 1613 nach Amsterdam, wo er in den Jahren 1615 bis 1620 vier prachtvolle, in kostbarem Kupferstich ausgeführte Lautenbücher im Selbstverlag veröffentlichte. 1618 überließ er die restlichen Exemplare seines Secretum musarum dem Buchhändler Johannes Janssonius, der sie unter dem Titel Paradisus musicus vor allem in den Osten verkauft zu haben scheint, worauf Entlehnungen in deutschen, österreichischen und schwedischen Quellen hinweisen. Vallet verdiente seinen Lebensunterhalt vor allem als Musiker bei Festen und Feierlichkeiten. Zu diesem Zweck schloß er Verträge mit anderen (insb. in Amsterdam lebenden engl.) Musikern, darunter 1626 einen Kontrakt, der auch die Gründung einer Tanzschule vorsah. Er pflegte Kontakte zur wohlhabenden Amsterdamer Bürgerschaft und zu Künstlern wie dem Stecher und Kunsthändler Michel Le Blon, dem Dichter Reinier Telle und dem französischen Fechtmeister Girard Thibault. In den 1630er Jahren geriet er in finanzielle Schwierigkeiten. 1633 waren seine Mietschulden so hoch, daß sein Mobiliar inventarisiert und gepfändet wurde. In den 1640er Jahren gab Vallet zwei Drucke mit Instrumentalstücken heraus, Bearbeitungen beliebter französischer und englischer Lied- und Tanzmelodien.