*5. März 1896 in Wenden (Livland), †21. Juni 1958 in Hamburg, Komponist und Pianist. Nach frühem Musikunterricht in Riga studierte Erdmann ab 1914 in Berlin (Klavier bei C. Ansorge, Komposition bei H. Tiessen). Ein Klavierabend (1919) mit Werken von A. Schönberg, A. Berg, Tiessen, H. Scherchen und dem eigenen op. 6 brachte den Durchbruch. Als Pianist und Komponist wurde er bald zu einer festen Größe im deutschen Musikleben. Zwischen 1921 und 1923 wirkte er als Juror der Donaueschinger Kammermusiktage für zeitgenössische Tonkunst. 1925 übernahm er eine Klavier-Meisterklasse in Köln (Schüler P. Baumgartner, Sava Savoff u. a.). Als er 1935 nationalsozialistische Ausschreitungen gegen jüdische Kollegen erlebte, legte er das Lehramt nieder und übersiedelte mit seiner Familie nach Langballigau (Flensburger Förde). Als passionierter Büchersammler in seiner legendären Bibliothek lebend, verließ er dies Refugium nur für Konzertreisen. 1950 berief ihn Ph. Jarnach an die Hamburger Musikhochschule, wo er bis zu seinem Tode wirkte (zu seinen Schülern gehören u. a. Alfons und Aloys Kontarsky).