* 16. Juli 1784 in Rom, † 7. März 1852 ebd., Dichter und Librettist. Der Sohn eines Fuhrunternehmers und einer Tochter eines hohen Beamten des kaiserlichen Heeres sollte Jurist werden und begann schon früh seine Ausbildung unter der Leitung des Abbé Tosti. Aufgrund seines ausgeprägten literarischen Interesses widmete sich Ferretti jedoch auch dem Studium der italienischen und lateinischen Klassiker und übersetzte zur Übung zahlreiche französische Komödien. Schon zu Beginn des 19. Jh. nahm er Kontakt zu den literarischen Akademien in Rom auf: 1805 wurde er unter dem Namen Leocrito Erminiano in die Arcadia aufgenommen, und 1809 wurde er Mitglied der von Antonio Nibby gegründeten Accademia Ellenica. 1813 rief er u. a. mit Giuseppe Goiachino Belli die Accademia Tiberina ins Leben. Seine Laufbahn als Theaterdichter begann 1807 am Teatro Valle in Rom mit der farsa L’inganno dura poco ossia Le nozze di Don Madrigale (Musik von Cesare Jannoni). Aufgrund seines Erfolges als Theaterdichter wurde Ferretti zum offiziellen Dichter des Herzogs Sforza Cesarini, Impresario des Teatro Argentina in Rom. Zudem erfolgte 1810, dank der Fürsprache von F. Morlacchi, seine Ernennung zum Hoftheaterdichter in Dresden; 1811 bis 1814 wurde ihm seitens Settimio Bischi, während der französischen Besatzung...