*5. Aug. 1811 in Metz, †12. Febr. 1896 in Paris, Komponist. Thomas wuchs in einem musikalischen Umfeld auf: Sein Vater Jean-Baptiste Martin Thomas, ein vielseitiger Musiker, war Geiger im heimatlichen Opernorch., veranstaltete Konzerte (ab 1794), war Lehrer (Gsg., Solfège, Kl., Vc., V., Git.) und unterrichtete zuerst den Sohn in Solfège und Violine, während ihm die Mutter Jeanne-Marie (geb. Willaume) Klavierunterricht erteilte. Neunjährig war Thomas bereits ein professioneller Pianist und Geiger und galt als Wunderkind. Vier Jahre nach dem Tod des Vaters (1823) übersiedelte er mit seiner Mutter nach Paris. Hier erhielt er privat Unterricht von Fr. Kalkbrenner (Kl.); 1828 wurde er am Pariser Cons. Student von P.-J.-G. Zimmermann (Kl.), V. Dourlen (Harmonie, Begl.) und J.-Fr. Lesueur (Kompos.), überragte sofort seine Mitstudenten, wie A.-Fr. Marmontel sich erinnert (Ambroise Thomas, in: L’Artiste, Sept. 1884, S. 322), erhielt bereits 1829 den 1. Preis in Klavier, 1830 einen Preis in Geige sowie den 1. in Harmonie und Kontrapunkt und 1832 mit der Kantate Hermann et Ketty den Rompreis. In Rom freundete sich Thomas mit den Malern Hippolyte Flandrin und Jean Auguste Dominique Ingres, dem Leiter der dortigen Académie de France (1834–1840), an, ließ sich von dessen Bewunderung...