* 18. Aug. 1745 in Mainz, † 10. Juli 1825 in Berlin, Sänger. Schon während seiner Schulzeit am jesuitischen St. Ignaz-Gymnasium in Mainz wirkte Ludwig Fischer im Kirchenchor und bei Singspielaufführungen mit. Nach dem Stimmwechsel ist er ab 1761 zunächst als Tenor in der Hofkapelle nachgewiesen, ab 1763 war er als Baß am Mainzer Hof beschäftigt. Frühestens seit 1770 studierte er bei dem berühmten Tenor A. Raaff in Mannheim, der ihn nach den Grundsätzen der Belcantoschule von A. M. Bernacchi ausbildete. Sein offizielles Debüt an der Mannheimer Hofoper gab Fischer im November 1772 als Belfusto in A. Salieris La fiera di Venezia (B. Pelker 1992, S. 246 ). In den folgenden Jahren entwickelte sich der Sänger zu einem bedeutenden Bühnendarsteller und errang in Partien wie dem Herkules in A. Schweitzers Alceste (1775/76) und als Pfalzgraf Rudolf in der UA von I. Holzbauers Günther von Schwarzburg (1777) große Erfolge. Darüber hinaus war er seit 1775 als Gesangslehrer am Seminarium musicum tätig. 1778 zog Fischer mit dem Mannheimer Hof nach München, wechselte von dort aber schon 1780 nach Wien. Fischer und seine Frau Barbara (geb. Strasser), eine geschätzte Sängerin, waren in Wien zwar »nur für die deutsche...