* 16. Sept. 1844 in Bordeaux, † 21. Nov. 1908 in Paris, Flötist, Komponist und Dirigent. Taffanel studierte ab 1858 Flöte bei L. Dorus und gewann 1860 den premier prix am Pariser Conservatoire. Weitere Studien bei N.-H. Reber und A.-L. Clapisson schloß er 1862 und 1865 mit ersten Preisen in Harmonielehre bzw. Fugenkomposition ab. Es folgte eine brillante Laufbahn als Flötist in den Orchestern der Opéra-Comique (1862–1864), der Opéra (ab 1864) und der Société des concerts (1868–1892) sowie als Solist bei Konzerten in Paris und auf Reisen durch Europa (u. a. 1887 und 1889 nach Rußland in Begleitung von C. Saint-Saëns). Mit der Gründung der Société classique (1871–1875) und der Société de musique de chambre pour instruments à vent (1878–1893) setzte Taffanel entscheidende Impulse für die Wiederbelebung anspruchsvoller (Bläser-) Kammermusik in einer von der Oper dominierten Stadt. 1893 beendete Taffanel seine Virtuosenlaufbahn, um sich neuen musikalischen Aufgaben zu stellen: Er war gleichzeitig zum Ersten Dgt. der Opéra, wo er bereits seit 1890 dirigierte, ernannt und zum Prof. für Flöte (ab 1897 auch zum Leiter der Dirigierklasse) an das Pariser Cons. berufen worden. Außerdem leitete er 1892 bis 1901...