*23. Mai 1912 in Le Mans (Pays de la Loire; Département Sarthe), †25. Sept. 1997 in Paris, Komponist und Pianist. Als begabter Sproß einer Familie von professionellen Musikern – die Mutter war Sängerin, Gründerin eines angesehenen Chores und lehrte Gesang am Cons. von Le Mans, dem sein Vater Alfred, selbst Pianist und Komponist, als Dir. vorstand – wuchs Françaix unter idealen Voraussetzungen auf. Mit nur sechs Jahren schrieb er sein erstes Klavierwerk, Pour Jacqueline; auf das überragende Talent und die »kostbare Gabe der Neugier« (»le don […] le plus fécond que puisse posséder un artiste, celui de la curiosité«) des Zehnjährigen machte Ravel den unterrichtenden Vater in einem Brief vom 10. Jan. 1923 aufmerksam (wieder abgedruckt in: Jean Françaix zum 80. Geb. am 23. Mai 1992, Mitteilungen des Musikverlages Schott. Mz., 15. Febr. 1992, S. 7). Der so spielerische wie selbstverständliche Umgang mit Musik, verbunden mit einer unbekümmerten, geschwinden Leichtigkeit beim Komponieren prägten künftig Françaix’ Herangehensweise an komplexe Instrumentalwerke konzertanten Charakters, für deren Ausführung und Fertigstellung er schon früh über künstlerische Reife und unerschütterliche, kaum mehr entwicklungsbedürftige Stilsicherheit verfügte. Auf die Ausbildung in Le Mans (1924...