*24. Nov. 1862 in Greiz (Vogtland), †25. Dez. 1914 in Genf, Pianist, Dirigent und Komponist. Stavenhagens erste musikalische Ausbildung leitete der Greizer Seminarmusiklehrer Wilhelm Urban. 1874 übersiedelte die Familie nach Berlin. Nach kurzem Besuch des Kullak’schen Kons. wurde der Zwölfjährige Schüler von E. Rudorff an der Kgl. Hochschule für Musik. 1878 begann das o. Hochschulstudium bei Rudorff (Klavier), Fr. Kiel (Musiktheorie und Komposition) u. a. Für den Vortrag seines C-Dur-Klavierkonzerts (1879) erhielt Stavenhagen den Großen Mendelssohn-Preis für ausübende Tonkunst. Im Juni 1885 wurde Stavenhagen in Weimar Schüler von Fr. Liszt. Er wurde bald einer seiner Lieblingsschüler, begleitete ihn während der letzten Lebensmonate auf dessen Reisen nach Budapest, Rom, London, Paris und Bayreuth und hielt dessen Grabrede. 1890 wurde er Großhzgl. sächsischer Hofpianist und 1895 Hofkpm. in Weimar. Dort hatte er schon vorher festen Wohnsitz genommen und zwischen seinen Konzertreisen eine Anzahl Schüler im Lisztschen Sinne unterrichtet. Ende der Spielzeit 1897/98 verließ er (uneins mit der z. T. konservativen Repertoirepolitik) Weimar. Mit Beginn der neuen Spielzeit erhielt er nach dem Weggang von R. Strauss dessen Stelle an der Münchner Hofoper, konnte sich aber als Operndgt. nicht durchsetzen und schied 1902...