* 3. Jan. 1806 in Koblenz, † 17. Juni 1854 in Mexiko Stadt, Sängerin. Henriette Sontag stammt aus einer Schauspielerfamilie. Ihre Eltern, der Sänger und Schauspieler Franz Sontag und die Schauspielerin Franziska Markloff, waren Mitglieder einer wandernden Komödiantentruppe; die jüngere Schwester Nina (1811–1879) wurde Sängerin, ihr Halbbruder Carl (1828–1900) Schauspieler. Bereits als Fünfjährige wirkte Henriette Sontag in Theateraufführungen mit; als Sängerin debütierte sie 1814 in Mannheim als Lilli in F. Kauers Donauweibchen. Ab 1817 studierte sie am Prager Kons. Gesang bei Anna Czega-[Czejka-]Aurhammer und Klavier bei J. P. Pixis, wurde dort jedoch 1821 entlassen, nachdem sie verbotenerweise wiederholt öffentlich aufgetreten war. Mit großem Erfolg übernahm sie danach zahlreiche Rollen der erkrankten Primadonna des Ständetheaters, darunter die Prinzessin von Navarra in F.-A. Boieldieus Jean de Paris und Rosina in Rossinis Il barbiere di Siviglia. Nach einem Gastspiel 1822 am Wiener Kärntnerthortheater verpflichtete Domenico Barbaia sie 1823 an die Vereinigten Wiener Theater. Im gleichen Jahr sang sie in der UA von C. M. von Webers Euryanthe die für sie konzipierte Titelpartie, im Jahr darauf die Sopranpartie in der UA von Beethovens 9. Symphonie. Während eines kurzen Engagements am Leipziger Stadttheater wurde sie 1825 an das Königstädtische...