Das Gewandhausquartett wurde 1809 von Mitgliedern des Gewandhaus-Orch. in Leipzig gegründet, besteht ohne nennenswerte Unterbrechungen bis heute und ist damit das älteste noch konzertierende Streichquartett der Welt. Der Name des Quartetts erschien erstmals 1910 offiziell auf den Programmzetteln, vorher ist von Quartettges., Quartettver., Quartettgenossenschaft, Abonnement-Quartett u. ä. die Rede. Die Konzertreihen (Abonnements), die alljährlich in Leipzig stattfanden, umfaßten während dieser Zeit zwischen 3 und 12 Konzerten (Quartettsocietäten) pro Saison.Insgesamt sind mindestens 80 Musiker als Mitglieder des Ensembles zu verzeichnen, hinzu kommen Gäste wie H. Wilh. Ernst, H. Léonhard und C. Müller. Primarius der ersten Formation war von 1809 bis 1835 KonzM. Heinrich August Matthäi, 2. Violine spielte B. Campagnoli, Bratsche Joh. G. H. Voigt und Cello Joh. Fr. Dotzauer. Von 1835 bis zu seinem Tod 1873 führte F. David das Quartett an, wobei er zwischen 1848 und 1850 zeitweilig mit dem damaligen 2. Geiger J. Joachim wechselte; während dieser Zeit war das Quartett stark durch die Dominanz des Primarius geprägt. Zwischen 1873 und 1884 hatte Engelbert Röntgen die Leitung, danach wurden bis 1895 Kammermusiken im ständigen Wechsel mit dem Brodsky-Quartett durchgeführt. Edgar Wollgandt war von 1903 bis 1941 Primarius des Quartetts und konzertierte zusammen mit Karl Wolschke, Carl Herrmann und dem...