* get. 23. Mai 1586 in Danzig (heute Gdañsk), † 6. Mai 1666 ebd., Organist und Komponist. Siefert entstammt der zweiten Ehe seines Vaters Paul, eines Prokurators in städtischen Diensten. Über die ersten Jahre seiner Ausbildung ist nichts bekannt. Mit 21 Jahren gewährte die Stadt Danzig ein Stipendium für einen Studienaufenthalt bei J. P. Sweelinck in Amsterdam, der sich vom Frühjahr 1607 bis vermutlich gegen Ende 1610 erstreckte. Zur selben Zeit studierte dort S. Scheidt. Nach seiner Rückkehr nach Danzig diente Siefert als Assistent des Marienorganisten Cajus Schmiedtlein. Klagen wegen seines »unfreundlichen Schlagens der Orgel« (zit. nach H. Rauschning 1931, S. 117) und seiner Streitlust verhinderten jedoch, daß er nach Schmiedtleins Tod im März 1611 dessen Nachfolge antreten konnte. Die Stelle erhielt Christoph Vater, Siefert arbeitete zunächst als Org. der Altstadtkirche in Königsberg und heiratete dort 1613 seine Frau Maria geb. Schwieris. Wieviele Kinder aus der Ehe hervorgegangen sind, ist unbekannt – die Königsberger Akten sind verloren. Dokumentiert sind die drei später in Danzig geborenen Kinder Benedikt, Dorothea und Concordia. Hermann Rauschning (1931) spricht hingegen von insgesamt sieben Kindern. Seine Annahme, Siefert sei ein zweites Mal verheiratet gewesen, beruht offenbar auf einem Irrtum. ...