*18. Aug. 1849 in Paris, †10. Jan. 1895 in Cannes, Komponist und Geiger. Der begabte Violinist, Schüler von Richard Hammer und H. Vieuxtemps, galt als geigerisches Wunderkind. Spätestens im Alter von 14 Jahren begann er am Pariser Cons. seine Kompositionsstudien bei H. Reber. Seine Bewerbungen um den Rompreis blieben erfolglos, doch konnte er im Jahre 1878 mit seiner dreiteiligen dramatischen Symphonie Le Tasse op. 39 den Prix de la Ville de Paris erringen. Das am 18. Dez. 1878 unter E. Colonne, einem überzeugten Förderer von Godards Musik, in den Concerts du Châtelet uraufgeführte Werk war ein triumphaler Erfolg, dem Gounod, Massenet, Saint-Saëns und A. Thomas wohlwollend beigewohnt haben sollen. Es gelang Godard, sich in Europa einen Ruf als vielversprechender junger Komponist zu erwerben. In Frankreich rechnete man ihn der jeune école française zu, die eine Musik von betont nationalem Charakter anvisierte. Godard, der als Geiger und Bratscher in diversen Kammerensembles mitwirkte, wurde 1887 Leiter der Kammermusikklasse des Cons. als Nachfolger von R. P. Baillot. 1892 zog er sich wegen einer Tuberkuloseerkrankung an die Côte d’Azur zurück.