* vor 1650 in Senlis (Picardie), † nach 1713, Kirchenmusiker. Nicolas Goupillet war, seiner eigenen Aussage zufolge, zwölf Jahre lang an der Maîtrise von Notre-Dame in Paris Schüler P. Roberts, während dieser dort Kpm. war. Dies ist insofern fragwürdig, als Robert bereits 1653 zum Kpm. an Notre-Dame ernannt wurde und das Amt lediglich zehn Jahre innehatte. 1666 wurde Goupillet Kpm. der Kathedrale von Langres. Noch vor Ablauf seines Vertrags entließ man ihn im Jahre 1681 aufgrund fehlender Autorität den Chorknaben gegenüber. In der Folge wurde er – noch vor Pierre Tabart (1645–1699) und S. de Brossard – als Kpm. an die Kathedrale von Meaux berufen, wo er zwei Jahre lang unter Bischof Jacques-Bénigne Bossuet (1627–1704) tätig war. Mit dessen Unterstützung und derjenigen Brossards erhielt Goupillet 1683 anläßlich der Neubesetzung der Stellen H. Du Monts und Roberts einen der vier Quartalsdienste als sous-maitre de la musique an der Chapelle Royale (die übrigen Quartale gingen an M.-R. Delalande, P. Collasse und Guillaume Minoret [ca. 1650–1717]). Im Jahre 1693 gestand H. Desmarest, einer der Mitbewerber bei dem Auswahlverfahren für die Quartalsdienste, dem König, daß die von Goupillet zum Wettbewerb eingereichten Motetten aus seiner, Desmarests, Feder stammten und er dafür eigentlich...