*20. Jan. 1830 in Saint-Remy des Monts (Sarthe), †15. Jan. 1907 in Paris, Komponistin und Dichterin. Im Alter von sechs Jahren erhielt Marie Félicie Clémence de Reiset Klavierunterricht und unternahm erste Kompositionsversuche bereits als Jugendliche. In Paris war sie, bis zu dessen Rückkehr nach Deutschland im Jahr 1848, Kompositionsschülerin Fr. von Flotows, eines Freundes der Familie Reiset. Neben den Klavierstunden bei Chopin nahm sie zwei Jahre lang privaten Kompositionsunterricht bei Saint-Saëns, der ihr in den Jahren 1854 bis 1860 neun Lieder, einige Romanzen und das Oratorio de Noël (1858) widmete. 1851 heiratete sie Charles-Grégoire-Amedée-Amable Enlard Vicomte de Grandval. Ihre pianistische Ausbildung bei Chopin gab sie schließlich auf, um sich ganz dem Komponieren zu widmen. In der Zeit zwischen 1860 und 1892 wurde sie bes. durch ihre Bühnenwerke einem breiten Publikum bekannt. Einen ersten öffentlichen Erfolg erzielte sie 1860 mit der Operette Le Sou de Lise in den Bouffes-Parisiens. Den Höhepunkt ihres Opernschaffens markiert die Aufführung von Mazeppa 1892. Durch ihre gesellschaftliche Stellung war sie gezwungen, ihre Bühnenwerke (mit Ausnahme von Piccolino, 1869) unter verschiedenen Pseudonymen (Caroline Blangy, Clémence de Valgrand, Maria Felicita de Reiset,...