*14. Jan. 1875 in Kaysersberg (Elsaß), †4. Sept. 1965 in Lambaréné (heute Gabun), Theologe, Philosoph, Arzt, Musiker. Schweitzer war das zweite von fünf Kindern des Pfarrers Ludwig Schweitzer und dessen Frau Adele. Von seinem Vater erhielt er ersten Orgel- und Klavierunterricht, den er fünfzehnjährig bei Eugen Gottfried Münch in Mulhouse fortsetzte. Seit 1893 studierte Schweitzer in Straßburg Philosophie sowie ev. Theologie und wurde 1899 bzw. 1900 in beiden Fächern promoviert; in letzterem habilitierte er sich 1902. Zeitgleich hörte er Musiktheorie bei G. Jacobsthal und nahm in Paris seit 1893 Orgelunterricht bei Ch.-M. Widor und seit 1898 Klavierunterricht bei Isidore Philipp und M. Jaëll-Trautmann. 1900 wurde Schweitzer Vikar an St. Nicolai in Straßburg und zwei Jahre später Prof. an der theologischen Fakultät und Dir. des Thomasstifts. Einem früheren Entschluß folgend immatrikulierte er sich 1905 an der medizinischen Fakultät. Nach Staatsexamen und Promotion reiste Schweitzer im April 1913 mit seiner Frau Helene nach Afrika und baute in Lambaréné (Französisch-Äquatorialafrika) eine erste Klinik auf, die 1927 einem größeren Neubau wich. 14 teils mehrjährige Aufenthalte in Lambaréné wechselten mit Vortrags- und Konzertreisen durch Europa und Nordamerika ab. Kontinuierlich publizierte Schweitzer zu theologischen, philosophischen und...