* 27. Febr. 1925 in Heidelberg, † 6. Mai 1989 ebd., Cembalobauer. Schütze betätigte sich nach seiner Teilnahme am Zweiten Weltkrieg bereits in russischer Gefangenschaft als Holzschnitzer und Schreiner und absolvierte 1949 bis 1954 ein Architekturstudium in Karlsruhe (Egon Eiermann). 1954 gründete er in Heidelberg ein Designbüro (Werkstatt für Modellentwicklung und Instrumentenbau). Hieraus ging die Firma Heidelberger Cembalobau Rainer Schütze hervor, in der in den 1950er Jahren erste Clavichorde und Cembali entstanden und die nach dem Tod ihres Gründers einige Jahre von dessen Sohn Gerhard weitergeführt wurde. Schnell wuchs ihr Ruf im In- und Ausland, gefördert durch intensive Kontakte zu Musikern der historischen Aufführungspraxis wie G. Leonhardt, N. Harnoncourt und K. Gilbert. Schütze erwarb mehrere Patente und meldete viele Baudetails als Gebrauchsmuster an. Regelmäßig stellte er seine Instrumente auf internationalen Ausstellungen und Kongressen aus und errang zahlreiche Auszeichnungen (u. a. Bayerischer Staatspreis und Goldmedaille der Handwerksmesse München 1956, Silberne Medaillen der Triennale Mailand 1957 und 1964). Schützes Entwicklungsarbeit an einem Hammerklavier der Mozartzeit blieb unvollendet.Schütze wurde in den 1950er und 1960er Jahren des 20. Jh. neben Martin Skowroneck zu einem der Pioniere des Baus historischer Kielinstrumente. Von beiden gingen entscheidende Impulse zur Wiederbelebung der historischen Kielinstrumente und ihrer...