*1673 in Höchstädt a. d. Donau, †31. Aug. 1735 in Ulm, Kom-ponist und Geistlicher. Schollenberger studierte in Augsburg die Humaniora und war Singknabe am Benediktiner-Reichsstift St. Ulrich und Afra. In Ulm leitete er einige Monate den Chor der Deutschordens-Commende, bevor ihn Augustin Erath, Abt des inmitten der Reichsstadt gelegenen Augustiner-Chorherrenstifts St. Michael zu den Wengen, als Kammerdiener aufnahm, zum Noviziat zuließ und ihm am 21. Okt. 1697 ein Studium an der Univ. Dillingen ermöglichte. 1705 kehrte er zurück, legte die Priesterweihe ab, bekleidete mehrere Ämter im Stift, lehrte als Prof. Philosophie und Theologie und veröffentlichte als Excellens Musices Magister ac Chori Praefectus (M. Kuen 1766, S. 177) Kirchenmusik, von der 1774 der Musikhistoriograph M. Gerbert (Gerbert, De Cantu, Bd. 2, S. 341) behauptete, sie sei die erste instrumentengebundene »in Germania«.