*23. Juni 1837 in New Orleans, †6. Mai 1892 in Paris, Komponist und Dirigent. Guirauds Vater Jean-Baptiste-Louis (* 1803 in Bordeaux, † um 1864 in New Orleans), Schüler von J.-Fr. Le Sueur und A. Reicha und Rompreisträger (1827), war nach New Orleans ausgewandert, wo er bis 1833 als zweiter Dgt. am Théâtre d’Orléans wirkte. Der Sohn studierte anfangs beim Vater Komposition und bei der Mutter Adèle Croizilles (1813–1848), einer exzellenten Pianistin, Klavier. 1849 kam Guiraud ein erstes Mal nach Paris, blieb wohl bis 1852 und konnte in New Orleans mit der Vertonung des mitgebrachten Librettos Le Roi David Aufsehen erregen. 1853 wieder in Paris, studierte er 1854 bis 1859 am Cons. bei A.-Fr. Marmontel Klavier und bei Fr. Halévy Komposition. Als Gewinner des Rompreises 1859 (mit der Kant. Bajazet et le joueur de flûte) lebte Guiraud von Anfang 1860 bis Okt. 1862 in Rom, von wo aus er in den ersten Monaten mit Bizet, seinem engen Freund und Mitschüler bei Marmontel sowie Rompreisgewinner von 1857, Oberitalien bereiste. Es entstanden die Messe solennelle und die opéra comique Sylvie, mit der sich Guiraud erstmals und erfolgreich...