*1592 oder 1593 in Hannover, †22. Mai 1667 ebd., Organist und Komponist. Schildt entstammte einer Hannoverschen Organistenfamilie, deren Mitglieder seit 1547 wichtige Ämter an den Kirchen von Hannover und dem nahegelegenen Wolfenbüttel bekleideten. Melchior Schildt erhielt den ersten musikalischen Unterricht wahrscheinlich durch seinen Vater Antonius Schildt († 1629) und war Schüler des Kantors A. Crappius. Im Dez. 1609 begab er sich – wie vor ihm schon P. Siefert, S. Scheidt sowie die Brüder Jacob und Johann Praetorius – in die Lehre zu J. P. Sweelinck nach Amsterdam, wo er vermutlich bis 1612 blieb. 1623 wurde er Org. an der Hauptkirche in Wolfenbüttel. Während seiner dortigen Amtszeit erhielt die Kirche eine neue, von G. Fritzsche gebaute und von diesem zusammen mit M. Praetorius geplante Orgel. (Wegen des nach Meinung Schildts zu langsamen Fortgangs der Arbeit kam es zu einem Handgemenge mit Fritzsche, das ein Licht auf Schildts zum Jähzorn neigenden Charakter wirft.) 1626 folgte er einem Ruf König Christians IV. von Dänemark auf das Amt des Hoforganisten. Im Mai 1629 verließ Schildt Kopenhagen, um in Hannover die Nachfolge seines Vaters Antonius Schildt im Amt des Org. der Marktkirche anzutreten, das er bis an sein Lebensende bekleidete. (Über eine...