* um 1605 in Rom (?), † 11. Sept. 1662 in Gallese (Latium), Komponist, Geiger und Musiktheoretiker. Scacchi war Schüler von G. F. Anerio (wie sein älterer Bruder Pellegrino, römischer Org.), wahrscheinlich ab 1624 Violinist in der Kapelle des polnischen Königs Sigismund III. Wasa (Zygmunt III Waza) und ab 1628 vermutlich Leiter des Musikensembles des Prinzen Ladislaus Wasa (ab 1632 Ladislaus IV. Wasa). Höchstwahrscheinlich übernahm er 1630 nach dem Tod von Anerio inoffiziell die Leitung der kgl. Kapelle. 1633 wurde er von Ladislaus IV. Wasa (Władysław IV Waza) zum kgl. Kpm. ernannt. Am 26. Nov. 1635 heiratete Scacchi in Warschau die Deutsche Regina Keller. Im März 1649 erlaubte ihm König Johann Kasimir (Jan Kazimierz) die Abreise in seine Heimat zwecks Behandlung seiner Gicht. Vor Nov. 1651 ließ sich Scacchi in Gallese nieder, wo A. Berardi sein Schüler war. Während seines Aufenthaltes in Polen unterhielt Scacchi berufliche Kontakte zu italienischen (u. a. zu Romano Micheli) und vor allem zu deutschen Musikern (Ch. Werner, A. Profe, J. Stobaeus, H. Schütz). Besonders enge Kontakte verbanden ihn mit dem Danziger Kpm. und Buchhändler K. Förster senior. Der Konflikt zwischen Förster und dem Danziger Organisten P. Siefert, in dessen Verlauf sich Scacchi einschaltete, gab den indirekten Anstoß...