* 7. Dez. 1864 in Sacramento/Cal., † 16. Mai 1903 in Paris, Sängerin. Sibyl Sanderson wandte sich regelmäßigen Gesangsstudien erst zu, als ihre Laufbahn als Sängerin bereits begonnen hatte. In J. Massenet fand sie einen Komponisten, der seinen Einfluß nutzte und ihr Debüt an der Pariser Opéra-Comique ermöglichte. Lediglich vier Mal zuvor hatte sie als Manon in Massenets gleichnamiger Oper in Den Haag auf der Bühne gestanden, als sie am 14. Mai 1889 in der UA von Massenets Esclarmonde die für sie komponierte Titelpartie sang und über Nacht zum Star wurde. Als Esclarmonde debütierte sie 1890 auch am Brüsseler Thèâtre de La Monnaie, an dem sie ebenso als Manon, Gilda, (Verdi, Rigoletto) und in den Titelpartien von Ch. Gounods Roméo et Juliette und Mireille sowie als L. Delibes’ Lakmé auftrat. Für ihre Rückkehr an die Opéra-Comique am 12. Okt. 1891 revidierte Massenet Manon nach ihren Wünschen. In diesem Jahr begann sie ihre Gesangsstudien bei M. Marchesi, blieb aber zugleich umjubelte erste Sängerin der Opéra-Comique, an der sie u. a. in der UA von C. Saint-Saëns Phryné zu erleben war. Gastspielreisen führten sie nach St. Petersburg (1893, 1897) und Moskau...