fl. 1678–1692, Gambenvirtuose und Komponist. Sainte-Colombe wird zuerst 1678 in Paris erwähnt. Möglicherweise stammte er aus Savoyen, wo Sainte Colombe als Orts- und Familienname vorkommt. Da er ab 1692 nicht mehr auf der Pariser Steuerliste für Musiker geführt wurde und M. Marais 1701 im Second Livre de pièces de viole ein Tombeau de Monsieur de Sainte-Colombe veröffentlichte, muß er vor 1700 gestorben sein. E. Titon du Tillet (1732) erwähnt, daß Sainte-Colombe gemeinsam mit zwei Töchtern Konzerte gab. Ein Sainte-Colombe le Fils wird am 11. Mai 1713 in England als Gambenvirtuose im Daily Courant angekündigt. Von ihm besitzt die Kathedralbibliothek von Durham (GB-DRc) die Handschrift einer Suitensammlung. Der Vorname des Sieur de Sainte-Colombe ist unbekannt. Corinne Vaast (21998) versuchte, ihn mit dem Jean de Sainte-Colombe zu identifizieren, der in der Heiratsurkunde des Pariser Org. Nicholas Caron 1669 als Zeuge unterzeichnet. Ausgebildet wurde Sainte-Colombe von N. Hotman. Er selbst unterrichtete M. Marais, J. Rousseau und Danoville, die ihm Kompositionen und Traktate widmeten. In den Widmungen werden ihm auch die technischen Neuerungen dieser Zeit für die Viola da Gamba zugeschrieben, darunter die Umspannung der Saiten mit Silberdraht und die Erweiterung des Tonraums durch eine siebte Saite auf A1...