* get. 19. Sept. 1616 in Ath, † um 1710 in Wien, Lautenist und Komponist. Der Sohn von Jérôme Saint-Luc und Marguerite de Bronchin gehörte zweifellos dem Kleinadel an (1680 nannte er sich »seigneur de Waterlo«; vgl. Ph. Vendrix 1999). 1639 wurde er in Brüssel – wo er bereits seit einigen Jahren lebte – eingeladen, am kgl. Hof Villancicos vorzutragen. Zwei Jahre später ist er als Instrumentalist des Hofes verzeichnet. Er dürfte sich bereits eines gewissen Rufes erfreut haben, denn im selben Jahr gab er bei dem Antwerpener Maler Gérard Seghers ein Porträt in Auftrag. 1647 ist Saint-Luc in Paris nachweisbar. Wenngleich er dort sicherlich vor dem jungen Ludwig XIV. und seinem Hof gespielt haben dürfte, ist er dort doch – entgegen seinen eigenen Beteuerungen – zu keiner Zeit als Mitglied der Hofmusik verzeichnet. Im Okt. 1647 kehrte Saint-Luc nach Brüssel zurück, wo sein Name in den Rechnungsbüchern des Erzherzogs Leopold Wilhelm von Österreich erscheint. Am 15. Juni 1658 heiratete er Isabelle de Lagrenée, mit der er zahlreiche Kinder hatte. Die späte Datierung einiger mit dem Namen Jacques de Saint-Luc gezeichneter Werke gibt Anlaß zur Vermutung, daß einer seiner...