*15. Mai 1813 in Pest, †14. Jan. 1888 in Paris, Pianist und Komponist. Der nach römisch-katholischem Ritus getaufte Vater Benedict Ignaz Heller, ein aus Eger stammender deutsch-böhmischer Israelit, hatte sich in Pest niedergelassen, wo sein Sohn Jakob, so Stephen Hellers ursprünglicher Vorname, am 14. Mai 1822 christlich getauft wurde (Register der Konvertiten der Basilika Szent István, Budapest). Der Knabe besuchte das Gymnasium der Piaristen und zeigte schon sehr früh eine außergewöhnliche musikalische Begabung sowie ein stark ausgeprägtes Interesse an Literatur. Klavierunterricht erhielt er in seiner Heimatstadt bei dem Kpm. Ferenc Bräuer und wurde von Alajos Czibulka in Musiktheorie unterwiesen. Protegiert durch den Grafen Franz von Brunsvik (den Widmungsträger von Beethovens Sonate f-Moll op. 57, 1804/05) trat Heller seit 1824 öffentlich in Pest auf. Zwischen 1824/25 und 1827/28 wurde er nach Wien geschickt, um sich – für kurze Zeit – unter der Anleitung Czernys, danach bei Anton Halm und C. M. von Bocklet, zu vervollkommnen. Nach Ablauf dieser etwa dreijährigen Ausbildungszeit hielt der Vater seinen Sohn für fähig, eine Virtuosenlaufbahn einzuschlagen. Zu diesem Zweck organisierte er eine große Tournee durch Europa, die die beiden nach Ungarn, Siebenbürgen, Polen (Krakau und dann Warschau, wo Stephen...