*2. Jan. 1806 in Wien (nach der Heiratsurkunde von 1865 unter Bezugnahme auf die dem Standesbeamten vorliegende Geburtsurkunde, anderslautende Geburtsdaten, etwa 6. Jan. 1803 bzw. 1806, urkundl. nicht belegbar), †5. Jan. 1888 in Paris, Pianist, Komponist, Klavierpädagoge und Klavierbauer. Herz studierte ab 1816 Klavier bei Louis Pradher sowie die theoretischen Fächer bei V. Dourlen und A. Reicha am Pariser Conservatoire. 1842 übernahm er als Klavierprof. die Betreuung einer Frauenklasse am Cons., ein Amt, das er 1874 als Honorarprof. fortsetzte. Darüber hinaus erteilte er gemeinsam mit seinem Bruder Jacques-Simon (Jacob-Simon, * 31. Dez. 1794 in Frankfurt, † 27. Jan. 1880 in Nizza) Privatunterricht. Ausgedehnte Konzertreisen führten Herz in den 1830er und 1840er Jahren durch Europa, Rußland sowie zusammenhängend 1845 bis 1851 durch Nord- und Südamerika. Als Klavierbauer (seit 1825 zunächst als Teilhaber, ab 1839 mit eigenem Betrieb) erwarb Herz sich bleibenden Ruhm durch die bis heute letzte substantielle Verbesserung der Klaviermechanik: Mitte des Jahrhunderts modifizierte er das Erardsche double-échappement durch eine nach ihm benannte Repetierfeder. Wurden seine Instrumente anfänglich als wenig klangschön und als unausgeglichen kritisiert, so schloß die Reputation seiner zur Jahrhundertmitte auf 13 Modelle angewachsenen Produktion bei der...