* 1754/55 in Hamburg, † 4. März 1804 in Wien, Glasharmonikavirtuose, Komponist und Bibliothekar. Das ungefähre Geburtsjahr Rölligs ergibt sich aus dem Totenbeschauprotokoll (A-Wiener Stadt- und Landesarchiv). Die wiederholt in der Literatur auftauchenden, teils wesentlich früher angenommenen Geburtsdaten dürften auf eine Verwechslung mit dem in Hamburg wirkenden Theatermusiker Johann Christian Röllig (Vater von C. L. Röllig?) beruhen, von dem auch das Singspiel Clarisse oder Das unbekannte Dienstmädgen (D-Hs ND VII 326; fälschlich C. L. Röllig zugeschrieben) stammt. Über Rölligs Jugend ist nur bekannt, daß er seine Studien in Hamburg nicht abschloß. Ab 1781 baute er sich eine Karriere als Glasharmonikavirtuose auf und unternahm mit diesem Instrument mehrere Tourneen, unter anderem 1787 nach Berlin. In der im selben Jahr erschienenen Schrift Über die Harmonika berichtet er über Krankheitssymptome, unter denen er schon seit mehreren Jahren litt und die er auf die Schwingungen der Glasschalen zurückführte. Um dem abzuhelfen erfand er eine Tastenglasharmonika, bei der nicht die Fingerspitzen, sondern die Hinterenden der Tastenhebel die Glasschalen zum Schwingen bringen. Dadurch sollte der schädliche Einfluß der Schwingungen, den er übrigens auch bei anderen Glasharmonikaspielern beobachtet haben wollte, vermieden werden (s. auch Art. Glasharmonika...