* 1357, † 5. April 1423, begraben im Minoritenkloster Bruck an der Mur, Dichter. Graf Hugo V. (VIII.) von Montfort-Bregenz konnte durch drei politisch vorteilhafte Heiraten seine ererbte Grafschaft durch Besitzungen bis hinein in die Steiermark vergrößern. 1377 nahm er an einem Preußenkreuzzug teil, 1388 wurde er Landvogt im Thurgau, im Aargau und im Schwarzwald; 1395 bis 1397 war Hugo von Montfort Hofmeister des Habsburgers Leopold IV., 1413 bis 1415 Landeshauptmann der Steiermark. 1414 nahm er am Konstanzer Konzil teil.Hugo von Montfort ließ seine Dichtungen in der von mehreren Schreibern geschriebenen, mit reichem Buchschmuck versehenen Pergamenthandschrift D-HEu Cpg 329 aufzeichnen; sein Wappen findet sich am Schluß auf Blatt 54 recto. Streuüberlieferung in drei weiteren Handschriften spielt daneben eine geringe Rolle (vgl. E. Thurnher/F. V. Spechtler/U. Müller 1978, Bd. 1). Das Œuvre umfaßt 38 Texte, die, soweit datiert oder datierbar, zwischen 1391 und 1414 entstanden; als Nachtrag enthält die Handschrift zwei weitere Lieder (mit den Melodien), die Hugo allgemein abgesprochen werden. Typologisch aufgliedern lassen sich Hugos Texte in elf Lieder (davon 8 mit Melodie überliefert), sieben gereimte Briefe (an die eigenen Ehefrauen, jedoch weitestgehend ohne individuelle Züge) und in 20 Reimreden, die adlige Tugendlehre, Belehrung über die Minne und über geistliche Themen sowie...