* um 560 vermutlich in der Baetica (Südspanien), † 4. April 636 in Sevilla. Isidor entstammte einer angesehenen Familie und wurde nach dem frühen Tod seiner Eltern von seinem älteren Bruder Leander, der seit 579 Erzbischof von Sevilla war, erzogen. 600 folgte er seinem Bruder im Amte nach. Er leitete die Synoden von Sevilla 619 und Toledo 633. 1598 wurde er durch Clemens VIII. (1592–1605) heiliggesprochen und 1722 zum Kirchenlehrer erhoben.Unter den 17 authentischen Werken Isidors nimmt seine 20 Bücher umfassende Enzyklopädie unter dem Titel Etymologiae einen besonderen Rang ein. Die Differentiae und Synonyma betitelten Schriften haben die lateinische Sprache zum Gegenstand. Weitere Werkgruppen umfassen historische Schriften (Chronicon, De viris illustribus, Historia Gothorum [eigentl. De origine Gothorum]), naturkundliche Handbücher (De natura rerum, Liber numerorum) und theologische Werke (u. a. Quaestiones in vetus testamentum, Sententiae), darunter das wichtige liturgische Handbuch De officiis ecclesiasticis (eigentl. De origine officiorum). Obwohl Isidors Schriften weitgehend der Orginalität entbehren, stellen sie aufgrund der immensen Fülle des verarbeiteten Bildungsgutes einen der bedeutendsten Beiträge zur Wissensvermittlung zwischen Antike und Mittelalter dar.Die Musiklehre wird von Isidor im 3. Buch...