*vor 1600 in Lauenburg (Elbe), †nach dem 6. März 1654 wohl in Stettin, Organist. Sein Vater könnte ein in Lauenburg um 1600 nachgewiesener Hausbesitzer Franz Rautenstein gewesen sein (Mitt. des Kreisarchivs), ein unehelicher Sohn des Herzogs Franz I. von Sachsen-Lauenburg (1510–1580) mit Else (Ilsabe) Rautenstein aus Otterndorf und damit eines der geförderten »Rautensteinischen Kinder« (P. von Kobbe 1836, S. 296–301). Auch für einen Adelstitel scheint der Herzog gesorgt zu haben. Der Org. führte ihn allerdings nur handschriftlich (A. Arnheim 1910/11, S. 389, Anm. 2), wohingegen u. a. der in Halberstadt geborene älteste Sohn Johann Ernst (späterer Pfalz-Neuburgischer Rat) ihn auch dienstlich gebrauchte (D.-R. Moser 1994, S. 73f.). Nach einer organistischen und kompositorischen Ausbildung (wohl im nahen Hamburg) war Julius Ernst Rautenstein vor 1617 Org. in Kroppenstedt, 1617 bis 1626 in Halberstadt (St. Martini) und 1626 bis 1636 in Quedlinburg (Stadtkirche St. Benedicti und Stiftskirche St. Servatii). Hier kamen zwischen 1627 und 1632 drei weitere Söhne und eine Tochter zur Welt (Mitt. W. Bosse, Quedlinburg). Die Kriegsereignisse vertrieben ihn aus Mitteldeutschland. Sein Bruder Moritz, Oldenburgischer Amtmann, empfahl ihn 1637 als Marienorg. nach Bremen (A. Arnheim 1910/11). Ein detailliertes eigenhändiges Verzeichnis der Quedlinburger Bezüge (ebd.) sollte auch hier für...