*2. Juni 1856 in Totis (Tata, Ungarn), †17. März 1919 in Konstantinopel (Suizid), Pianist, Mathematiker und Erfinder. Der Sohn des gräflich Esterházyschen Güterdirektors Michael von Jankó besuchte in Wien das Polytechnikum und das Kons., wo er Schüler von H. Schmitt, J. Krenn und A. Bruckner war. 1881/82 studierte er an der Berliner Univ. (u. a. bei H. von Helmholtz) Mathematik und Klavier bei H. Ehrlich.In seiner 1901 erschienenen Studie Ueber mehr als zwölfstufige gleichschwebende Temperaturen erbrachte er den Nachweis für die besonders große Annäherung der 53-stufigen Temperatur an die reine Stimmung, berechnete außer den bereits bekannten 19-, 22-, 28- und 31-stufigen Temperaturen eine 41-stufige, die viermal bessere Quinten und über zweimal bessere Terzen als die 12-stufige liefert, und fand als nächst genaue Annäherung an die reine Stimmung die 347-stufige Temperatur, der er noch weitergehende mit 400, 506, 559 und 612 Stufen gegenüberstellte.Verbesserungsvorschläge für die Klaviatur – allein für das 19. Jh. wurden nicht weniger als 140 gezählt (E. K. Winkler 1891, S. 329) – können die verschiedensten Ziele verfolgen; für Jankós Erfindung, die er 1883 zum Patent anmeldete, waren spieltechnische Erwägungen maßgebend (Jankó 1886). Die zwölf Töne der Oktave sind...