Mit diesem Namen sind mehrere musiktheoretische Schriften des 13. und 14. Jh. verbunden. Diese gehen von derart unterschiedlichen musikhistorischen Gegebenheiten aus, daß sie schwerlich von einem einzigen Autor stammen können. Schon Coussemaker (1864 [= CS 1]) unterschied daher zwischen einem älteren und einem jüngeren Namensträger und identifizierte ersteren mit dem gleichnamigen englischen Dichter und Grammatiker (*um 1190, nicht vor †1272), welcher seit um 1217 im Pariser clos de Garlande als Magister der Pariser Univ. wirkte (1229–1232 an der Univ. Toulouse); William G. Waite (1960) suchte diese Identifizierung durch Vergleiche der betreffenden Musiktraktate mit den Schriften des Grammatikers zu untermauern. Rudolf A. Rasch (1969) und Erich Reimer (1972) wiesen dies zurück, da Waite sich auf die nichtauthentische Pariser Fassung des Mensuraltraktats stützte, und wandten gegen die Identität ein, daß der Autor der Musiktraktate bei Hieronymus auch Johannes Gallicus genannt wird, was auf den englischen Dichter und Grammatiker nicht passe. Auch Ernest Sanders (1995, S. 437) schloß ihre Identität aus, nicht nur aus Zweifeln an der musikalischen Kompetenz des Grammatikers, sondern auch weil der Autor der Musiktraktate von ihrem Gegenstand her eher an Notre Dame als an der Univ. zu suchen sei. Dabei hatte schon Reimer (1972, Bd. 1, S. 6, Anm....