*15. Mai 1764 in Freising, †2. Febr. 1827 in München, Organist und Komponist. Als Sohn des fürstbischöflichen Hofdieners Sebastian Kalcher in Freising erhielt er vom Hoforg. Johann Georg Berger den ersten Klavier- und Orgelunterricht. 1790 ließ er sich bei dem berühmten Hoforg. J. Grätz in München ausbilden, auf dessen Empfehlung er 1801 dort zum Hoforg. berufen wurde. 1790 heiratete er in München Rosina Thomm.Als Lehrer genoß Kalcher einen ausgezeichneten Ruf; C. M. von Weber studierte bei ihm von 1798 bis 1800 Komposition. Dessen erste Oper, Die Macht der Liebe und des Weins, soll nach seinen eigenen Worten (s. G. Kaiser, Sämtl. Schriften von C. M. von Weber, Krit. Ausg., Bln./Lpz. 1908, S. 4) unter der Anleitung Kalchers entstanden sein, ebenso die sog. Jugendmesse, mehrere Klaviersonaten, Variationen, Violintrios und Lieder. In Dankbarkeit widmete Weber dem »berühmten Münchener Klavierlehrer und Komponisten« die Sechs Variationen fürs Clavier op. 2 (1800). Kurz vor seinem Tode wurde Kalcher kgl. Hoforg. bei der luth. Gemeinde in München, damals bestehend aus den Hofbeamten von Königin Karoline, der Gemahlin Max I. Josephs.