*4. Juli 1886 in Tiengen (Schwarzwald), †21. Juni 1946 in Ried (Oberbayern), Komponist. Sein Vater, Paul Kaminski (1834–1907), war ursprünglich in Polen katholischer Priester gewesen. Er gehörte nach dem 1. Vatikanischen Konzil zu den Gründern der Altkatholischen Kirche. Die Mutter, Mathilde Barro, war Opernsängerin. Die musikalische Begabung des jungen Kaminski trat vorerst kaum in Erscheinung. Nach dem Abitur begann er eine Banklehre in Offenbach a.M., 1906 nahm er in Heidelberg das Studium der Nationalökonomie auf. Erst jetzt nahm er ersten Klavierunterricht und trieb musiktheoretische Studien bei Philipp Wolfrum. 1909 ging er nach Berlin an das Sternsche Kons., wo er bei P. Juon, H. Kaun und Wilh. Klatte Komposition und bei Severin Eisenberger Klavier studierte. 1914 zog sich Kaminski nach Ried, einem kleinen Dorf in Oberbayern, zurück, 1916 heiratete er. Freundschaft verband ihn mit dem Maler Franz Marc und dessen Frau Maria, in deren Haus er nach dem Tod des Malers Anfang der 1920er Jahre mit seiner Familie übersiedelte. Hier lernte er auch Emil Nolde kennen, mit dem ihn ebenfalls eine Freundschaft verband. Viele Jahre konzentrierte er sich nur auf das Komponieren und einen Kreis von Schülern, zu denen u. a. C. Orff, E. Doflein und R. Schwarz-Schilling gehörten. 1921...