*31. Jan. 1823 in Wackerbartsruhe bei Dresden, †15. Mai 1899 in München, Schriftstellerin und Sängerin. Elise Polko war Tochter des Pädagogen Johann Karl Christoph Vogel und Schwester des Afrikareisenden Eduard Vogel. Sie studierte das Mezzosopranfach in Leipzig bei Ferdinand Böhme (Debüt 1840) und wurde von F. Mendelssohn gefördert. Nach der Rückkehr aus Paris, wo sie 1847/48 Unterricht bei Manuel Garcia nahm, arbeitete sie nur kurz wieder als Konzert- und Opernsängerin, denn mit der Heirat 1849 gab sie ihren Beruf auf. Bedingt durch die Tätigkeit Eduard Polkos als Eisenbahningenieur zog sie in ihren Ehejahren häufig um (Duisburg, Minden, Wetzlar, Deutz). Bald begann sie zu publizieren, was sie nach dem Tod ihres Mannes und ihres Sohnes 1878 noch intensiver betrieb, um für ihren Lebensunterhalt zu sorgen. Sie lebte u. a. in Wiesbaden, Frankfurt und zuletzt in München. Ihr Lebenswerk umfaßt über 100 Titel. Anfänglich konzentrierte sie sich auf musikhistorische Novellen und Romane, die sie auf weitere (kunst-)historische Stoffe ausdehnte. Ihre Musikalischen Mährchen erlebten 25 Auflagen; ihre außerordentlich erfolgreiche Anthologie Dichtergrüße gehörte zum Kanon der Jugendliteratur (1860; 181905).