*15. Sept. 1685 in Mühlbeck (bei Bitterfeld), †21. Jan. 1746 in Halle/Saale, Komponist und Organist. Er entstammte einer weitverzweigten Stadtpfeiferfamilie, deren Mitglieder u. a. in Weißenfels, Bitterfeld, Leipzig und Quedlinburg tätig waren. Kirchhoff besuchte in Halle das Lutherische Gymnasium und gehörte neben Händel dem Schülerkreis F. W. Zachows an. 1709 wurde er vom Herzog von Holstein-Glücksburg als Kpm. angestellt und folgte 1711 dem Ruf als Org. an St. Benedikt in Quedlinburg. 1714 trat er die Nachfolge Zachows an der Marienkirche in Halle als Org. und Director musices an, nachdem J. S. Bach bzw. M. Hoffmann ihre Berufung abgelehnt hatten. Kirchhoff übte bis zu seinem Tode dieses Amt aus, in dessen Zeit die Neuerrichtung einer großen Marien-Orgel durch den Halberstädter Orgelmacher Christoph Cunzius fiel, zu deren Abnahme 1716 J. S. Bach, Chr. Fr. Rolle und J. Kuhnau als Orgelprüfer bestellt wurden. Für den Festgottesdienst zur Orgelweihe komponierte Kirchhoff zwei (nur textlich erhaltene) Solokantaten: »Auff, auff erfreute Seelen« und »Wie lieblich ist die Luft«. Weitere Kompositionen entstanden u. a. anläßlich der Zweihundertjahrfeier der Reformation 1717 (Kant. »Christen ätzet diesen Tag« und »Gott ist unsere Zuversicht und Stärcke«), der Gedenkfeier zum 200jährigen Jubiläum...