I. Historischer AbrissDie Stadt Dessau – gelegen an der Mulde, die wenige Kilometer außerhalb der Stadt in die Elbe fließt – wurde 1213 erstmals urkundlich erwähnt. Mitten im uralten slavischen Siedlungsraum entstand sie um 1180 im Zuge der zweiten Ostexpansion unter Albrecht dem Bären. Seit der Teilung Anhalts 1603 war die Stadt Residenz des Teilfürstentums Anhalt-Dessau; sie wurde 1863 nach der Vereinigung aller anhaltinischen Besitzungen Hauptstadt des Herzogtums Anhalt. Bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts war Dessau eine kleine stille Residenzstadt, die sich erst unter Fürst Leopold Friedrich Franz (1758-1817) zum kulturellen Mittelpunkt entwickelte und es an Bedeutung mit dem benachbarten Weimar aufnehmen konnte. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts begann die industrielle Entwicklung Dessaus, in deren Verlauf sich bedeutende Firmen in der Stadt niederließen; 1925 siedelte das Staatliche Bauhaus von Weimar nach Dessau über. Am 7. März 1945 wurde Dessau zu 84 % zerstört, entwickelte sich danach jedoch zu einer Großstadt und einem wichtigen Industriestandort und ist heute die drittgrößte Stadt des Bundeslandes Sachsen-Anhalt (seit 1990).Lutz BuchmannBuchmann, Lutz