*8. April 1836 in Jeseník (Tschechien), †18. April 1898 in Leipzig, Musikhistoriker, Kritiker und Pädagoge. Paul studierte ab 1858 Theologie in Leipzig, verfolgte aber hauptsächlich musikhistorische Studien. Parallel dazu wurde er am Kons. zum Pianisten ausgebildet (Klavier bei Louis Plaidy, Musiktheorie bei E. F. Richter und M. Hauptmann). Während dieser Zeit wurde er über die Musik der Griechen und Hebräer promoviert, danach versuchte er, sich im Kölner Raum als Pianist, Rezensent und Komponist zu etablieren, die Kompositionstätigkeit stellte er früh wieder ein. Er publizierte seine Studien zumeist in den Wiener Recensionen und Mittheilungen. Ausführlich beschäftigte er sich mit ma. Musiktheorie und der antiken Musik des Mittelmeerraums.1866 habilitierte er sich über die Harmonik der Griechen. Ab 1869 lehrte er am Kons., seit 1872 dazu als ao. Prof. für Musikgeschichte an der Univ. Leipzig. Zu seinen Schülern zählten L. Janáček, H. Kretzschmar und H. Riemann. Paul gehörte zur Redaktion der Leipziger Allgemeinen musikalischen Zeitung, überwarf sich jedoch bald mit dieser und begründete die Periodika Die Tonhalle (1869) und Musikalisches Wochenblatt (1870).