fl. 1402–1426, Komponist. Matteo stammte wahrscheinlich aus Perugia. Er war der erste magister capellae am sich noch im Bau befindlichen Mailänder Dom und hatte dieses Amt von 1402 bis 1407 sowie erneut von 1414 bis 1416 inne. Seine Berufung an die Mailänder Kathedrale fiel mit der Ordination des franziskanischen Prälaten Pietro Filargo di Candia (1340–1410) zum Erzbischof von Mailand zusammen. Dies war wohl kein Zufall, denn 1406 stand Matteo offenbar zumindest zeitweise in persönlichen Diensten Filargos, der zwischenzeitlich durch den Papst der römischen Obödienz, Innozenz VII. (1404–1406), zum Kardinal und päpstlichen Gesandten in der Lombardei ernannt worden war. Filargo war eine bedeutende Persönlichkeit sowohl des weltlichen als auch des geistlichen Lebens seiner Zeit; er diente Giangaleazzo Visconti († 1402), Herzog von Mailand, als Berater und Botschafter und spielte eine führende Rolle in den Bemühungen, das Schisma zu beenden. Filargo war mit der Vorbereitung des 1408 zu diesem Zweck nach Pisa einberufenen Konzils betraut und wurde am 26. Juni 1409 durch das dortige Konzil als Alexander V. zum Papst gewählt (dritter Gegenpapst). Matteo da Perugia mag Filargo zum Konzil begleitet haben, blieb aber nach dessen Tod im Mai 1410 offenbar nicht am Hof des Pisaner Gegenpapstes, da er nicht...