* in Amsterdam, † nach 1622, Komponist. Seine musikalische Ausbildung erhielt Mercker nach eigenen Angaben bei dem Niederländer Cornelius Conradus, der Schüler J. P. Sweelincks war und als Org. 1583 bis 1597 in Emden und 1597 bis 1603 beim Grafen Simon zu Lippe in Lemgo wirkte. Merkers Aufenthalt und Tätigkeit sind zeitlich nicht lückenlos nachzuweisen. Von Michaelis 1600 bis Michaelis 1601 war er Zinkenbläser, d. h. Leiter der Ratsmusik, in Lüneburg. Danach trat er in die Kapelle König Christians IV. in Kopenhagen ein und nahm 1602/03 als Oberinstrumentist an der Brautfahrt von Christians jüngerem Bruder, Herzog Hans, nach Rußland teil. Bei seiner Rückkehr war die Kopenhagener Stelle anderweitig besetzt. Mercker ging vielleicht nach Deutschland; 1604 gab er in Frankfurt ein Druckwerk heraus und bezeichnete sich auf dem Titel als »cornettista«. 1607 war er Org. in Franeker (bei Leeuwarden, Westfriesland); am 24. Dez. 1608 wurde er Musicus und Cornettist am Hofe des Grafen Ernst zu Holstein, Schaumburg und Sternberg in Bückeburg. Bei Verkleinerung der Bückeburger Kapelle (1615) wurde er entlassen. Seiffert vermutet ihn (wegen des Glückwunschdruckes) im Dienste des Magdeburger Domkapitulars Eberhard Otto von Münchhausen. Sicher nachweisbar ist er erst wieder 1618 als Org. an St. Nicolaus...