*12. April (31. März) 1888 in Jelisawetgrad (heute: Kirowograd, Ukraine), †10. Okt. 1964 in Moskau, Komponist, Pianist, Klavierpädagoge und Publizist. Seine Mutter und deren Bruder Feliks  →Blumenfel’d stammten aus der Familie K. Szymanowskis, sein Vater, bei E. Rudorff in Köln ausgebildet, dann nach Rußland ausgewandert, führte mit seiner Frau eine Musikschule. In Berlin studierte er bei P. Juon Kontrapunkt und Theorie, bei Heinrich Barth Klavier, war dann 1912 bis 1914 Meisterschüler in Wien bei L. Godowsky und erwarb 1915 in Petrograd das Diplom des ›Freien Künstlers‹. Er unterrichtete in Tiflis, konzertierte intensiver, war von 1919 bis 1922 Prof. für Klavier in Kiew und wurde in gleicher Position an das Moskauer Kons. versetzt, wo er – mit kriegsbedingter Unterbrechung – bis zu seinem Tode wirkte und dessen Dir. er 1935 bis 1937 war. Nejgauz war Juror zahlreicher Wettbewerbe. Da er nur im Machtbereich der Sowjetunion konzertieren durfte, war Nejgauz als Pianist im Westen fast unbekannt. Schwerpunkte in seinem von J. S. Bach bis D. Šostakovič reichenden Repertoire waren Bach, Beethoven, R. Schumann, Cl. Debussy, A. Skrjabin und besonders Fr. Chopin. Von seinen zahlreichen Schülern seien genannt: Ė. Gilel’s, Vladimir Krajnev, A. Ljubimov, R. Lupu, Evgenij...