*10. Febr. 1735 in Volkstädt bei Eisleben, †13. Okt. 1805 in Berlin, Organist, Musikdirektor und Komponist. Kühnau (in mehreren hist. Quellen irrtümlich auch als Kuhnau bezeichnet) war nach Carl von Ledebur (1861) Sohn eines Landwirts und erhielt eine erste musikalische Ausbildung bei einem Stadtmusikus in Aschersleben. Ab 1753 besuchte er das Schullehrerseminar zu Klosterbergen. Im Jahre 1763 erhielt er eine Anstellung an der königlichen Realschule in Berlin. Er gründete dort einen Chor, der im sogenannten Concert der Musikliebhaber seit den 1770er Jahren regelmäßig oratorische Werke aufführte. Um 1779 nahm er – nach Mitteilung seines Sohnes – Unterricht bei Joh. Ph. Kirnberger, dessen theoretische Grundsätze er übernahm. Nach Kirnbergers Tod wandte er sich in musikalischen Sachfragen an C. Ph. E. Bach in Hamburg, den er offenbar noch aus dessen Berliner Zeit kannte. 1783 wechselte er an die Berliner Dreifaltigkeitsschule, wo er 1788 auch das Kantorat übernahm und auch dort einen Chor gründete. Seit spätestens 1784 bezeichnet er sich als Musikdirektor. Seine Organistentätigkeit in Berlin ist hingegen nur unzureichend dokumentiert.Sein Sohn Johann Friedrich Wilhelm Kühnau (* 29. Juni 1780 in Berlin, † 1. Jan. 1848 ebd.), Organist an der Dreifaltigkeitskirche seit 1814, betreute mehrere...