*11. Juli 1837 in Carcassonne (Frankreich), †5. Juni 1927 ebd., Komponist. Lacombe entstammte einer wohlhabenden Industriellenfamilie. In seiner Heimatstadt nahm er zunächst Klavierstunden, dann auch Unterricht in Harmonielehre, Kontrapunkt und Fuge bei dem Org. François Tesseyre, einem ehemaligen Studenten des Pariser Conservatoire. Häufige Reisen nach Paris und Deutschland ermöglichten ihm seine musikalischen Kennntisse durch zahlreiche Konzertbesuche zu vervollkommnen. Seit 1866 schickte er seine Werke an Bizet, der sie mit Anmerkungen versah und korrigierte. Beide Musiker verband wechselseitige Achtung und aufrichtige Freundschaft. Durch Bizet lernte Lacombe namhafte Komponisten wie Gounod, Saint-Saëns und E. Reyer kennen. Er knüpfte freundschaftliche Beziehungen zu Chabrier, Massenet, Lalo und d’Indy, dem er 1904 seine Klavierquartett op. 101 widmete. Zur Zeit des deutsch-französischen Krieges von 1870 festigte sich Lacombes Personalstil. Er nahm aktiv am französischen Musikleben teil und war 1871 Mitbegründer der Société nationale de musique, deren Ziel es war, die Musik der jungen französischen Komponisten zu verbreiten. Hier kamen auch die meisten seiner Werke zu Uraufführung. 1887 erhielt Lacombe den Prix Chartier, ein von der Académie des beaux-arts vergebener Kammermusikpreis. 1902 wurde er als aus der französischen Provinz stammender Musiker in die Académie gewählt und im folgenden...