*25. Sept. 1862 in Ensisheim (Oberrhein), †11. Okt. 1897 in Paris, Komponist, Organist, Pianist und Pädagoge. Boëllmann, der schon als Kind außergewöhnliche musikalische Begabung zeigte, trat 1871 in die Pariser École de Musique classique et religieuse von Louis Niedermeyer ein. Hier gewannen ihm seine Begabung, sein Fleiß und sein leidenschaftliches Interesse an der Sache die Achtung und Freundschaft seiner Lehrer, darunter Gustave Lefèvre, der Dir. der École, und Eugène Gigout (1844–1925), der Boëllmanns Adoptivvater wurde. 1877, Boëllmann war gerade 16 Jahre alt, erhielt sein Gigout gewidmetes Quartett op. 10 einen Preis im Wettbewerb der Société des Compositeurs. Im Juli 1879 wurde Boëllmann mit seinem Mitschüler Désiré Walter der erste Orgelpreis (unter Clément Loret, 1833–1909) für seine Interpretation von Werken Händels und Bachs zuerkannt. Im gleichen und folgenden Jahr beendete er auch sein Studium – ebenfalls mit ersten Preisen – in Klavier (bei Casimir Baille), Kontrapunkt (Gigout), Harmonielehre und gregorianischem Gesang. Mit einem Diplom als Org. und einem weiteren als Kantor verließ er die École 1881 und erhielt die Stelle des organiste de chœur der Pariser Kirche St. Vincent-de-Paul; 1887 wurde er hier Nachfolger von...