*1564 in Regensburg, †am 20/21. Febr. 1628 in Augsburg, Komponist. Aichinger verbrachte die meiste Zeit seines Lebens in Augsburg. Über seine Regensburger Jugend ist wenig bekannt. Im Jahr 1577 ging er – wie andere Regensburger Knaben auch – als Schüler Orlando di Lassos nach München. Im folgenden Jahr immatrikulierte sich Aichinger als studiosus artium an der Universität Ingolstadt, dem geistigen Mittelpunkt der süddeutschen Gegenreformation. In Ingolstadt trat Aichinger in Beziehung zu Jacob II. Fugger, dem späteren Fürstbischof von Konstanz und Vorkämpfer der Gegenreformation im deutschen Südwesten. Darüber hinaus verkehrte Aichinger bis zu seinem Lebensende mit weiteren Mitgliedern der Fugger und widmete dieser im Mittelpunkt der patrizialen Musikpflege der schwäbischen Reichsstadt stehenden Familie zahlreiche Werke; vor allem wurde der Augsburger Jacob I. Fugger (1542–1598) Aichingers neuer Gönner. Im Jahr 1580/81 stiftete dieser die berühmte Fuggerorgel bei St. Ulrich zu Augsburg, ein Werk von Eusebius Ammerbach. Um 1584 bestimmte er Aichinger zum Organisten, eine Stellung, die ihm auch enge Verbindungen zu Abt und Konvent der Augsburger Benediktinerabtei St. Ulrich und Afra bot. Der Regensburger Domschulmeister Johann Pühler (um 1550–1591) veröffentlichte 1585 zwei Erstlingswerke (Schöner, ausserlesener geistlicher und weltlicher teutscher Lieder [= RISM 1585...