* 25. August 1949 in Djoliba (Mali), Sänger, Gitarrist, Arrangeur, Komponist, Textdichter und Produzent. Salif Keita gehört zur ethnischen Groß-Gruppe der Mande, in der soziale Beziehungen durch ein striktes Regelwerk definiert werden. Innerhalb der Mande-Gesellschaft ist es den freien Keita bestimmt, als Herrscher, Bauern, Krieger, Geistliche und Jäger zu wirken, nicht aber als Musiker. Diese gehören der sozialen Kategorie jali (Preissänger, im Ausland griot) an. Mit seiner Entscheidung für die Musik stellte Salif Keita das fasiya-Prinzip und damit das althergebrachte Mande-Gesellschaftssystem in Frage. Diese Spannung zwischen familiärer und individueller Identität prägt Salif Keitas gesamte musikalische Biographie (vgl. Ch. M. Keita 2011). Keita hat Albinismus; um diese Menschen, deren Augen und Haut höchst lichtempfindlich sind, ranken sich in vielen afrikanischen Ländern Mythen und Vorurteile. Aufgrund ihrer Sonnenempfindlichkeit können Menschen mit Albinismus auch nicht an gemeinsamen Arbeiten im Freien mitwirken, was ihre soziale Isolation weiter befördern kann. Auch der Schüler Salif Keita war von der Feldarbeit befreit und hatte so Gelegenheit, autodidaktisch sein Gitarrenspiel und seine Stimme zu entwickeln (vgl. Ch. Austin 1991). Sein...