* 3. Dez. 1786 in Tallinn (Reval), † 4. Febr. 1854 in Bückeburg, Instrumentenbauer und Klarinettenvirtuose. Die biographischen Notizen über Iwan Müller sind äußerst lückenhaft, doch ist bekannt, daß er 1808 erstmalig als Klarinettenvirtuose in Berlin und Leipzig auftrat, im darauf folgenden Jahr auch in Wien und Paris. Von dieser Zeit an finden sich Spuren seiner Konzerttätigkeit in ganz Europa.Um 1810 gründete Müller in Paris mit Hilfe des Mäzens Petit eine Klarinettenwerkstatt, in der er eine von ihm erfundene neue Klarinette mit 13 Klappen produzierte. Nachdem seine Klarinette 1812 einer Pariser Kommission zur Begutachtung vorlegt und diese abgelehnt wurde, bedeutete dies gleichzeitig das wirtschaftliche Ende seines Unternehmens. Schon 1808 produzierte Müller ein Bassetthorn mit 18 Klappen und schließlich 1809 den Prototypen einer Klarinette mit 13 Klappen. Sieben von diesen waren neu und gaben der Klarinette durch die sorgfältig angebrachten Tonlochbohrungen eine deutlich verbesserte Intonation. Die Applikaturschwierigkeiten überwand Müller durch Metallansatzstücke. Auch die Polsterung der Klappen und die Befestigung des Blattes auf dem Schnabel mittels eines verstellbaren Metallrings gehen auf seine Erfindung zurück. Angeregt durch den Klang des Bassetthorns, konstruierte Müller eine tiefe F-Klarinette. Seine Klarinetten fanden hauptsächlich in den französischen und belgischen...