* 13. Oktober 1910 in Düsseldorf, † 30. Juli 2010 in Montréal, Komponist und Bratschist. Joachim studierte am Buths-Neitzel-Kons. in Düsseldorf Geige und Bratsche. Er emigrierte 1934 nach Singapur und 1939 weiter nach Shanghai, um sich 1949 in Montréal niederzulassen. Mit seinem Bruder Walter (1912–2001), einem Cellisten, gründete er das Montreal String Quartet (1955–1963). Beide Brüder spielten daneben im Orchestre symphonique de Montréal. Von 1956 bis 1977 lehrte Otto Joachim am Cons. de musique du Québec, bis 1964 auch an der McGill Univ., wo er ein Ensemble für Alte Musik leitete und historische Instrumente nachbaute (letztere heute im Musée Canadien des civilisations, Gatineau). Seit 1956 im Besitz eines elektronischen Studios mit selbstgebauten Geräten, steuerte Joachim 1967 die elektronische Klanginstallation Katimavik für den kanadischen Pavillon der Montréaler Weltausstellung bei. 1969 gewann er mit Illumination II den Grand Prix Paul-Gilson der Commission des radios publiques de langue française. Erst um 1990 erwachte, ausgehend von Düsseldorf, in Deutschland das Interesse an Joachim, der seitdem wiederholt seine Geburtsstadt besuchte und Werke dort zur Uraufführung brachte.